Szenario Ekklesia

Alle Glaubenden aber hielten zusammen und hatten alles gemeinsam; Güter und Besitz verkauften sie und gaben von dem Erlös jedem so viel, wie er nötig hatte. Einträchtig hielten sie sich Tag für Tag im Tempel auf und brachen das Brot in ihren Häusern; sie assen und tranken in ungetrübter Freude und mit lauterem Herzen, priesen Gott und standen in der Gunst des ganzen Volkes. Der Herr aber führte ihrem Kreis Tag für Tag neue zu. – (Apg 2, 44 – 47)

Im Zentrum stehen die kirchliche Gemeinschaft und die Sorge um eine lebendige und zukunftsfähige Kirche. Die Heranwachsenden werden kontinuierlich mit kirchlichen Räumen, Gemeindemitgliedern und Formen des gemeinsamen Feierns bekannt gemacht. Sie sollen in der Kirche Heimat finden und für die aktive Mitgestaltung begeistert werden.

Christian ist das erste Kind einer Familie, die vor kurzer Zeit in die Gemeinde gezogen ist. Beim Taufgespräch erfahren die Eltern von den Krabbelfeiern, die die Kirchgemeinde anbietet. Da diese auch eine gute Gelegenheit sind, andere Familien mit kleinen Kindern kennenzulernen, nehmen Christians Eltern abwechselnd, je nachdem wer gerade nicht auswärts arbeitet, an diesem Angebot teil. Die Tauferinnerungsfeier im Jahr nach der Taufe wird von Kindern der KUW mitgestaltet. Christians Familie gefällt der Kontakt mit den Eltern in der Kirche, und so nehmen sie auch am Folgeangebot der Krabbelfeiern, am Fiire mit de Chliine teil. Christian erzählt seinen Grosseltern von seinen Erfahrungen in der Kirche, wenn diese ihn einen Tag in der Woche hüten. Er fragt sie nach diesem Gott, und die Grosseltern erzählen ihm biblische Geschichten. In der Kindergartenzeit lernt Christian die Jungschargruppe des Cevi kennen. Er nimmt ein paar Mal daran teil und besucht auch einen Kindernachmittag der Kirchgemeinde, an dem eine biblische Geschichte erzählt wird und Tauf-Tauben gebastelt werden.

Mit der Einschulung beginnt für Christian auch die Zeit der KUW. Zusammen mit den anderen Kindern und dem Katecheten erkundet er beispielsweise den Kirchenraum; von der Kanzel über die Orgel bis zum Turm. Christian hat viel Spass in der KUW
und kann sich für die Inhalte, die ihr Katechet mit viel Empathie, Kreativität und Begabung mit ihnen entdecken will, begeistern. Der Kirchgemeinde sind auch generationenverbindende Projekte ein grosses Anliegen: In der Weihnachtszeit singen Kinder und Grosseltern gemeinsam Weihnachtslieder, am Kirchenbasar helfen die KUW-Kinder beim Servieren und Verkaufen, die Unterstufen- KUW-Kinder gestalten das Adventsfenster in der Kirche und stellen es im Rahmen eines Abendgottesdiensts vor. Ältere Gemeindemitglieder begleiten die KUW-Gruppen auf Ausflügen.

In der Mittelstufe darf Christian im Fiire mit de Chliine mithelfen. Er spielt den kleinen Kindern zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen eine kurze Geschichte vor. Er lernt aber auch weitere Angebote der Kirchgemeinde kennen und gestaltet ab und zu einen Beitrag für die Gemeindeseiten im «reformiert.» mit.

In der Oberstufe kommt es immer öfter vor, dass sich die Jugendlichen inhaltlich in das Gemeindeleben einbringen können. Sie lassen sich gern auf alte Traditionen ein, die sie mit eigenen Ideen bereichern. So suchen sie selbst Rezepte für unterschiedliche Suppen am Suppenzmittag, geben dem selbstgebackenen Brot individuelle Formen und überraschen die Gemeindeglieder am Erntedank mit neuen Gebäckvariationen. Ein besonderes Erlebnis ist die Mithilfe bei der goldenen Konfirmation. Die Jugendlichen kommen mit den Jubilarinnen und Jubilaren in Kontakt, erfahren, welche Bedeutung die Konfirmation vor fünfzig Jahren hatte, und machen sich dabei Gedanken zu ihrer eigenen Konfirmation. Christian lernt dabei ein älteres Kirchenmitglied persönlich kennen und trifft sich auch in der Folgezeit ab und zu mit ihm.

Während Christians Konfirmationszeit setzt sich sein Katechet für die Gründung eines «Kinder»- und «Jugend»-Rats in der Kirchgemeinde ein. Christian lässt sich als Ratsmitglied wählen und erhält ein «offizielles» Mitspracherecht in der Kirchgemeinde. Im Rahmen eines Wahlfachkurses belegt Christian erste Cevi-Step-Kurse, die ihn zum Begleiten von Angeboten für jüngere Kinder und Jugendliche wie Kindertage, Kerzenziehen und Lager befähigen.

Auch nach seiner Konfirmation bleibt Christian im Jugendrat und spricht sich für einen Technik-Kurs für Konfirmierte aus. Die technikerfahrenen jungen Menschen unterstützen den Sigrist beim Umgang mit dem Tablet. Christians Katechet lädt die Konfirmierten auch zu einem Erfahrungsaustausch mit seiner neuen Konfirmationsgruppe ein. Christian macht gern mit, aber er ist froh, dass er selbst das Glück hatte, mit «goldenen Konfirmanden» auszutauschen.

Die Kirchgemeinde hat durch die Mitarbeit von Christian und seinen Kolleginnen und Kollegen an Lebendigkeit und Drive gewonnen. Die berufliche Situation der jungen Erwachsenen erlaubt über die Jahre kein gleich hohes Engagement, aber es kommen Jugendliche und Konfirmierte nach, die die Aufgaben gern übernehmen und wieder neue Ideen einbringen.

Mit 29 Jahren treffen wir Christian in einer ganz neuen Rolle in der Kirche an. Er nimmt an einem Gottesdienst für Eltern teil. Seine vierjährige Tochter spielt in dieser Zeit im Kirchgemeindehaus, in dem ein Hütedienst angeboten wird.

Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn
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