Szenario Credo

Geht nun hin und macht alle Völker zu Jüngern: Tauft sie auf den Namen des Vatersund des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. – (Mt 28, 19f)

Im Zentrum stehen biblische und dogmatische Inhalte und ihre Tradition. Die Heranwachsenden werden mit biblischen Geschichten und den systematischen Grundlagen des christlichen Glaubens auf altersgerechte Weise bekanntgemacht. Sie kennen die zentralen biblischen Gestalten des Alten und Neuen Testaments und wissen, was zum christlichen Glauben gehört.

Mia wird von ihren Eltern als Baby zur Taufe gebracht. Die Taufe ist für die Eltern ein «schöner Brauch» am Anfang des Lebens ihres Kinds und eine Gelegenheit, an bewährte Traditionen anzuknüpfen. Sonst machen sich Mias Eltern wenig Gedanken über religiöse Dinge, und sie fühlen sich auch wenig kompetent, ihren Kindern etwas davon weiterzugeben. Gleichzeitig ist es ihnen wichtig, dass ihr Kind den christlichen Glauben in kirchlichen Bildungsangeboten kennenlernt. Es soll wissen, was hinter Weihnachten und Ostern steckt, und später – wenn es das will – auch konfirmiert werden. Sie selbst haben während ihrer Kindheit von kirchlichen Mitarbeitenden spannende biblische Geschichten erzählt bekommen und konnten im Konfirmationsjahr ihre Fragen mit dem Pfarrer besprechen. Allerdings wissen sie heute nicht immer, was sie glauben sollen. Sie sind froh, gibt es in der Kirche Menschen, die dafür ausgebildet sind, den Glauben weiterzugeben. Diese Profis sollen Mia bei allfälligen religiösen Fragen Auskunft geben. Was die Eltern abschrecken würde (auch wenn sie das nicht so direkt zum Ausdruck bringen), wären Profis, die ihnen das Gefühl vermitteln, dass die kirchlichen Oster- und Weihnachtsfeiern wichtiger seien als die familiären Feiern, die sich mit diesen «Bräuchen» verbinden. Die Bewahrung des «ursprünglichen» christlichen Inhalts von Weihnachten und Ostern ist den Eltern zwar nicht unwichtig. Aber ihr persönliches Engagement dafür hält sich in den Grenzen dessen, was sie für sich als Familie als «nützlich» und hilfreich empfinden. Von den kirchlichen Profis wünschen sie kirchliche Kinder- und Familienangebote, in denen auf dichte, professionelle und zugleich zugänglich-liebevolle Art zum Tragen kommt, was die Familie sich in der Weihnachts- und Osterzeit (mitunter vielleicht unterschwellig) ersehnt: Eine schöne gemeinsame Zeit, zwischenmenschliche Wärme, die Lösung von Konflikten, Ruhe...

Beim Taufgespräch erzählt die Pfarrerin von Angeboten für Eltern und Familien mit Kleinkindern, die in der Kirchgemeinde von Zeit zu Zeit stattfinden. Sie legt den Eltern den pädagogischen Wert dieser Angebote dar und lädt die Familie in die Chrabbelgruppe und an einen Elternworkshop zur religiösen Bildung in der Familie ein. Gleichzeitig übergibt sie ihnen das erste «Wegzeichen», einenElternbrief, der den jungen Familien halbjährlich Ideen und Tipps für die christliche Erziehung bietet. So besucht Mia zusammen mit ihren Eltern je eine Chrabbelfiir in der Weihnachts- und Osterzeit, später ebenfalls zu diesen besonderen Festzeiten das Fiire mit de Chliine. Als Kindergartenkind nimmt sie an der Kinderkirche teil. Die beiden Fixpunkte Weihnachten und Ostern prägen von nun an Mias «kirchliche Biografie». Ausgehend von ihnen, lernt sie weitere Grundlagen des christlichen Glaubens kennen. In der 1. Klasse wird Mia zum ersten KUW-Anlass eingeladen. Die Kirchgemeinde feiert mit den Unterstufenkindern einen Weihnachtsgottesdienst mit anschliessendem Weihnachtsfest. In den weiteren KUW-Treffen im neuen Jahr lernen die Erstklässlerinnen und Erstklässler Geschichten von Jesus kennen. Zur Osterfeier sind sie und die Drittklasskinder als Mitfeiernde eingeladen, während die Zweitklässlerinnen und Zweitklässler den Gottesdienst mitgestalten. Mia freut sich darauf, im nächsten Jahr selbst mitzumachen, und als Drittklässlerin ist sie gespannt, was die «Kleinen» wohl vorbereitet haben. Zusammen mit anderen KUW-Kindern feiert Mia nach einer thematischen Einführung in Gruppenstunden das Abendmahl.

Die KUW-Veranstaltungen in der Mittelstufe kreisen – wiederum verbunden mit Weihnachten und Ostern – um die Themen Schöpfung und Exodus sowie Umwelt, Aufbau und Entstehung der Bibel. Der Zugang zum Abendmahl wird jeweils in der Osterzeit nochmals vertieft.

In der Oberstufe spielen Ethik, Lebensfragen, existenzielle Fragen wie Tod, Leiden, Theodizee, Konflikte, Krisen und Selbstwert eine prägende Rolle. Eine biblische Verankerung finden diese Themen in der Beschäftigung mit Psalmen und den Propheten.

Nach der Konfirmation nimmt Mia wie zahlreiche andere Jugendliche an weiteren Bildungsveranstaltungen der Kirche teil. Auf Reisen und Ausflügen beschäftigt sie sich mit kirchengeschichtlichen und religionskundlichen Themen, geht theologischen Fragestellungen nach, lernt andere Religionen und religiöse Phänomene vertiefter kennen.

Durch den Gottesdienstbesuch an den kirchlichen Festtagen bleiben die biblischen Geschichten und Texte für Mia präsent. Die von klein auf angestrebte Verknüpfung von gemeinsamem Feiern und Inhalten nimmt ihre Fortsetzung.

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